Glücksspiel hat in Deutschland eine lange Tradition, doch es hat eine ganze Weile gedauert, bis sich di Bundesländer zu einheitlichen Regelungen durchringen konnten. Doch auch nach Inkrafttreten des Glücksspielstaatsvertrages ist das Geflecht aus Gesetzen und Vorschriften recht undurchsichtig, was die Werbung für Glücksspiel betrifft. In diesem Artikel beleuchten wir, welche Glücksspiel-Werbung verboten ist, was erlaubt ist und welche Werbeeinschränkungen es gibt. Dieser Überblick ist nicht nur für Betreiber interessant, sondern kann auch für dich als Nutzer informativ und aufschlussreich sein.

Online-Gambling in Deutschland

DrückGlück als lizenzierter Anbieter für virtuelle Automatenspiele

In Deutschland hat sich das Online-Glücksspiel in den letzten Jahren signifikant entwickelt, wobei der rechtliche Rahmen zunehmend präziser, aber auch strenger geworden ist. Online-Glücksspiel ist seit Inkrafttreten des Glücksspielstaatsvertrages keine Grauzone mehr, sondern wurde unter strengen Auflagen in Deutschland legalisiert. Online-Casinos mit einer EU-Lizenz dürfen in Deutschland fortan nicht mehr legal operieren, sondern müssen eine deutsche Lizenz als Online-Casino oder Online-Spielothek mit virtuellem Automatenspiel haben. Diese rechtliche Vorgabe unterscheidet Deutschland von anderen EU-Ländern, wo Lizenzen aus einem Land in der Regel im gesamten EU-Raum gültig sind.

Verschiedene Formen des Online-Glücksspiels wie Lotterien, Online-Casinos, Online-Poker, Pferdewetten, Sportwetten und Online-Spielotheken für virtuelle Automatenspiele können in Deutschland mit einer entsprechenden Lizenz legal betrieben werden. Es ist für Spieler sehr wichtig, schnell und unkompliziert überprüfen zu können, ob ein Anbieter in Deutschland legal und lizenziert ist, denn nur dann kannst du legal spielen. Aus diesem Grund findest du gleich auf der Startseite bei DrückGlück genaue Informationen darüber, dass wir unter der Aufsicht der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder stehen und uns die offizielle Erlaubnis zur Veranstaltung von virtuellen Automatenspielen im Dezember 2022 erteilt wurde.

Allgemeine Werbebeschränkungen laut GlüStV

Justizia vor einarmigem Banditen und Deutschlandfahne

Mit der Legalisierung von Glücksspiel in Deutschland im Jahr 2021 hat sich auch die Landschaft der Glücksspielwerbung im Internet und in anderen Medien deutlich verändert. Der Glücksspielstaatsvertrag legt detaillierte Rahmenbedingungen für Werbeaktivitäten fest, um einen verantwortungsvollen Umgang mit Glücksspiel zu fördern und gleichzeitig die Verbraucher, insbesondere Jugendliche und Kinder, zu schützen.

Nur Anbieter mit einer deutschen Lizenz dürfen Werbung schalten und sie darf den Zielen des Staatsvertrages nicht widersprechen. Dies beinhaltet beispielsweise, dass keine übermäßigen Spielanreize geschaffen werden, um Unentschlossene und gefährdete Personen nicht zu animieren. Werbung darf lediglich dem Zweck dienen, Spieler über das Angebot zu informieren. Durch den starken Fokus auf den Spieler- sowie Kinder- und Jugendschutz gibt es zudem ein Werbeverbot von 6 bis 21 Uhr.

Werbung für Online-Glücksspiel muss klar und unmissverständlich sein, dabei sind irreführende Versprechen oder Darstellungen, die Glücksspiel als Lösung für finanzielle Probleme präsentieren, strengstens verboten. Spezielle Regelungen betreffen auch die Nutzung sozialer Netzwerke und anderer digitaler Plattformen, wobei besonderes Augenmerk auf den Jugendschutz und die Prävention von Glücksspielsucht gelegt wird.

Ein wichtiges Element ist zudem die deutliche Kennzeichnung von Glücksspielwerbung. Alle Werbematerialien müssen klar als solche erkennbar sein, und es müssen Informationen über Risiken des Glücksspiels sowie Hilfeangebote bei Spielsucht enthalten sein.

Wichtigste Aspekte für Glücksspielwerbung in Deutschland

Glücksspielbetreiber, die Werbung machen wollen, müssen eine Vielzahl von Vorschriften beachten und genau verstehen, was erlaubt ist und was nicht.

Insbesondere ist folgende Art von Glücksspiel-Werbung verboten, die:

  • irreführend, widersprüchlich oder täuschend ist
  • Gewinnchancen verlockend darstellt
  • zum schnellen Handeln drängt
  • dazu anregt, Verluste zurückzugewinnen oder Gewinne wieder einzusetzen
  • den Eindruck erweckt, Glücksspiel könne die finanzielle Lage verbessern
  • suggeriert, dass Glücksspiele gegen finanzielle, soziale oder psychosoziale Schwierigkeiten helfen können
  • gleichzeitig illegales Glücksspiel bewirbt
  • kostenlose Online-Casinos, virtuelle Spielautomaten oder Online-Poker propagiert
  • kindliche oder jugendliche Idole zeigt
  • Minderjährige direkt darstellt oder nahelegt, dass sie am Glücksspiel teilnehmen
  • Elemente aus Kindersendungen beinhaltet

Stattdessen sollte Glücksspielwerbung die Ziele des Glücksspielstaatsvertrags reflektieren und immer in Maßen erfolgen. Die Zufälligkeit des Glücksspiels muss stets erkennbar sein. Außerdem ist es erforderlich, dass bezahlte Werbungen als solche deutlich gekennzeichnet und vom redaktionellen Inhalt klar abgegrenzt werden. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Nutzung der Begriffe „Casino“ und „Casinospiele“.Bei Werbung für virtuelle Spielautomaten, Online-Poker sowie Echtgeld- oder Bonusgeld-Aktionen für diese Spielarten ist die Verwendung dieser Begriffe untersagt. Bietet ein Anbieter jedoch auch Online-Casinospiele an, können diese Begriffe im Rahmen der Markenwerbung genutzt werden.

Beschränkungen für Glücksspielwerbung in verschiedenen Medien

Im Folgenden möchten wir dir etwas näher erläutern, welche Art von Werbung in den unterschiedlichen Kanälen erlaubt ist und worauf geachtet werden muss. Es versteht sich natürlich von selbst, dass Werbung für illegale Inhalte generell nicht erlaubt ist. So kann man keine Werbung in Deutschland für illegale Live-Casinos oder andere Arten von nicht lizenzierten Inhalten schalten.

1. Regelungen für Online-Glücksspielwerbung

Die Regulierungen des GlüStV erstrecken sich nicht nur auf traditionelle Medien wie Radio, Fernsehen oder Druckpublikationen, sondern insbesondere auch auf Werbeaktivitäten im Internet, zu denen auch Werbung auf Websites, in sozialen Medien oder bei Streaming-Diensten gehört.

Hauptanliegen ist auch hier der Schutz von Jugendlichen und Kindern im digitalen Umfeld. Ähnlich wie bei TV-Programmen oder Zeitschriften sind Webseiten, die überwiegend von Minderjährigen oder gefährdeten Gruppen frequentiert werden, für Glücksspielwerbung tabu. Zudem besteht ein Werbeverbot im Internet von 6 Uhr morgens bis 21 Uhr abends, um Jugendliche vor Glücksspielwerbung zu schützen. In der Praxis ist dies jedoch mitunter schwer umzusetzen; schließlich hat das Internet keine Sendezeiten.

  • Online-Glücksspielwerbung und Kooperationen

Affiliate-Marketing ist grundsätzlich zulässig. Dabei werben Partner auf ihren Webseiten für Glücksspielangebote und erhalten dafür eine Provision. Jede Art von bezahlter Kooperation muss jedoch klar als solche gekennzeichnet sein. Beim Besuch einer Website muss eine entsprechende Benachrichtigung für eine angemessene Zeit sichtbar sein. Redaktionelle Inhalte, die von Partnern eigenverantwortlich erstellt werden, wie unabhängige Erfahrungsberichte auf Vergleichsportalen, unterliegen nicht dieser Kennzeichnungspflicht. Affiliate-Marketing ist jedoch nur zulässig, wenn die Partner-Websites ausschließlich auf Angebote von Glücksspielanbietern mit entsprechender Lizenz gemäß dem Glücksspielstaatsvertrag 2021 verweisen.

  • Inhaltsregeln für Online-Werbung

Inhaltlich müssen Online-Glücksspielwerbungen bestimmte Kriterien erfüllen. Videos oder Animationen dürfen beispielsweise keine psychologischen Trigger enthalten, die speziell darauf abzielen, Emotionen bei potenziellen Kunden zu wecken. Alle kostenpflichtigen Veröffentlichungen müssen klar als Werbung erkennbar und vom redaktionellen Inhalt abgegrenzt sein. Glücksspielanbieter dürfen online für sich, ihre Produkte, Dienstleistungen und Veranstaltungen werben, solange sie nicht in den Bereich der Schleichwerbung abdriften.

  • Glücksspielwerbung in sozialen Medien

Für Werbung in sozialen Netzwerken gelten dieselben Vorschriften wie für Werbung auf Websites, mit besonderem Augenmerk auf den Jugendschutz. Glücksspielanbieter müssen ihre Werbung auf eine erwachsene Zielgruppe ausrichten. Das gilt auch für Glücksspiel-Streams auf Streaminseiten. Die Zusammenarbeit mit Influencern ist im Gegensatz zu Kooperationen mit Vergleichsseiten ausgeschlossen, da der GlüStV Influencer-Marketing in diesem Bereich verbietet. 

  • Sonderregelungen für Sponsoring und Streaming

Trotz strenger Vorschriften existiert eine Grauzone im Bereich des Sponsorings. Viele deutsche Sportvereine sind finanziell von Sponsoring durch Glücksspielanbieter abhängig. Obwohl die meisten Sportevents im Zeitraum des Werbeverbots stattfinden, ist das Anbringen von Sponsor-Logos auf Trikots und Sportstätten außerhalb der gesetzlichen Werbezeiten weiterhin gestattet. Dies ermöglicht Glücksspielanbietern theoretisch, den ganzen Tag über in Live-Streams von Sportveranstaltungen zu werben.

2. Richtlinien für Glücksspielwerbung in Fernsehen & Radio

DrückGlück TV-Werbung aus dem Jahr 2020 für SH

Die Tage, an denen in TV-Werbespots für Glücksspiele der Hinweis „Nur für Spieler in Schleswig-Holstein“ zu hören war, sind vorbei. Heute dürfen nur noch Anbieter mit einer gesamtdeutschen Lizenz Glücksspielwerbung betreiben, die in ganz Deutschland legal ist. Trotzdem bestehen auch im Fernsehen bestimmte Einschränkungen für Glücksspielwerbung.

Beispielsweise sind Dauerwerbesendungen und Teleshopping-Werbung für Glücksspiele verboten. Ähnlich wie im Internet gilt auch im Fernsehen ein Werbeverbot für Glücksspiele zwischen 6 Uhr morgens und 21 Uhr abends. Wichtig ist auch die Integration von Pflichthinweisen in den Werbespots, die über Suchtrisiken, das Verbot der Teilnahme für Minderjährige und Hilfsangebote informieren. Diese Hinweise müssen deutlich sichtbar und ausreichend groß sein. Informationen über Höchstgewinne müssen ebenfalls mit Angaben zu Gewinn- und Verlustwahrscheinlichkeiten einhergehen. Zudem müssen TV-Anbieter Werbezeiten und -partner in einer elektronischen Tabelle dokumentieren und aufbewahren, die auf Anfrage den Behörden vorgelegt werden kann.

Im Radio gelten ähnliche Einschränkungen wie im Fernsehen. Werbliche Kooperationen mit Personen, die Spiele filmen und über den Rundfunk verbreiten, sind nicht zulässig. Glücksspielwerbung ist nur zwischen 21 Uhr abends und 6 Uhr morgens erlaubt und auch hier müssen die Werbespots die obligatorischen Hinweise enthalten. Glücksspielanbieter sind verpflichtet, die ausgestrahlten Werbesendungen aufzuzeichnen und für die Dauer ihrer Lizenz zu archivieren, um sie bei Bedarf den Aufsichtsbehörden vorlegen zu können.

Für Sportwetten-Werbung gibt es besondere Vorschriften. Sie darf den ganzen Tag über gesendet werden, aber nicht unmittelbar vor oder während der Live-Übertragung eines Sportereignisses auf demselben Kanal. Während der Einblendung von Live-Zwischenständen im Fernsehen ist Sportwetten-Werbung ebenfalls untersagt. Ähnlich wie online sind auch im TV Trikot- und Bandenwerbung von den Pflichthinweisen und den zeitlichen Beschränkungen ausgenommen. Es dürfen allerdings keine Funktionäre oder Offizielle als Werbebotschafter eingesetzt werden.

Compliance und Kontrolle

Die Einhaltung der Glücksspielgesetzgebung in Deutschland wird durch die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) überwacht. Diese Behörde spielt eine entscheidende Rolle in der Regulierung des Glücksspiels, indem sie Lizenzen vergibt, Werbeaktivitäten prüft und bei Verstößen eingreift. Die strikte Einhaltung der Werberichtlinien ist für Anbieter unerlässlich, um rechtliche Konsequenzen zu vermeiden. Unterm Strich dienen diese Richtlinien nicht nur dem Schutz der Verbraucher, sondern auch der Aufrechterhaltung eines fairen und transparenten Glücksspielmarktes.

Kurzes Fazit

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die Werberegelungen im Glücksspielsektor in Deutschland komplex, aber wichtig sind. Sie tragen wesentlich zum Schutz der Verbraucher und zur Prävention von Glücksspielsucht bei. Für Anbieter ist es unabdingbar, diese Vorschriften genau zu kennen und einzuhalten. Wir hoffen, dieser Artikel hat dir einen umfassenden Einblick in die verschiedenen Aspekte der Glücksspielwerbung im Internet, Fernsehen und Rundfunk gegeben und du verstehst jetzt, warum DrückGlück die Verantwortung so ernst nimmt und alle Regeln uneingeschränkt einhalten; auch die Werbung betreffend.

Häufig gestellte Fragen

Ist Glücksspiel-Werbung in Deutschland erlaubt?

Unter strengen Auflagen schon. Laut Glücksspielstaatsvertrag dürfen in Deutschland lizenzierte Anbieter mit einer deutschlandweiten Lizenz Glücksspielwerbung schalten, wenn sie sich an die Richtlinien halten. Für Anbieter, die in Deutschland ohne Lizenz illegal Glücksspiel betreiben, ist jegliche Glücksspiel-Werbung verboten.

Ist Glücksspielwerbung nur in Schleswig-Holstein erlaubt?

Nein. Obwohl es vor Inkrafttreten des Glücksspielstaatsvertrages am 1. Juli 2001 tatsächlich so war, dass Glücksspiel nur in Schleswig-Holstein legal ist, können lizenzierte Anbieter heute deutschlandweit werben. Die Regelungen gelten für alle Bundesländer gleichermaßen. Glücksspiel-Angebote, die nur für Spieler mit Wohnsitz in Schleswig-Holstein gelten, gibt es nicht mehr.

Ist Glücksspiel-Werbung verboten?

Nein. Es gelten jedoch strenge Richtlinien und es dürfen nur offiziell in Deutschland lizenzierte Glücksspielanbieter legal werben.

Dürfen Online-Casinos mit EU-Lizenz in Deutschland werben?

Nein. Der Glücksspielstaatsvertrag sieht vor, dass ausschließlich Anbieter, die eine Lizenz für den Betrieb von Glücksspiel in Deutschland haben, hierzulande werben dürfen. Online-Casinos mit einer EU-Lizenz sind für Spieler und Spielerinnen in Deutschland illegal und damit ist auch die Werbung illegal.

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Carsten
Dezember 12, 2023
(Zuletzt aktualisiert am April 3, 2024)
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Carsten

Carsten hat Informatik und Betriebswirtschaft studiert und war 15 Jahre lang selbständig im Einzelhandel tätig.

Seit 2014 ist er Berater für Startups, freier Autor, Übersetzer, SEO-Experte und schreibt bei DrückGlück rund um die Themen Slots, Spieleentwickler, zukünftige Technologien und mehr.